So passen DeeBee, der alte Fenix und die neuen Waffen in Gears of War
Nachdem jetzt die ersten handfesten Infos zu Gears of War 4 bekannt sind, fragen sich viele Fans und auch wir, wie der gealterte Marcus Fenix und vor allem die robotorähnlichen DeeBee in das Spiel passen. Allein unsere letzte Umfrage zeigt schon, dass viele in Bezug auf die DeeBee äußerst skeptisch sind.
Die Kollegen von IGN hatten jetzt die Möglichkeit, The Coalition in Vancouver zu besuchen und einen längeren Blick auf Gears of War 4 zu werfen. In einem neuen Artikel geht es dann auch genau um die Frage, die wir oben gestellt haben - und sie geben im Wesentlichen Entwarnung! Wir fassen die Erkenntnisse an dieser Stelle einmal für euch zusammen:
Die Entwickler versuchen im vierten Teil das Gefühl des ersten Gears of War aufzufangen. Der neue Protagonist, JD Fenix, ist gewissermaßen ein Krimineller auf der Flucht, der eher zufällig dazu rekrutiert wurde, ein neues Monster zu stoppen. Erzählerisch geht The Coalition dabei durchaus neue Wege und man schafft es laut IGN trotz neuer Hauptcharaktere, alte Fans anzusprechen und neue Spieler zu erreichen. Man möchte Gears of War weiterentwickeln, und dafür hat man mit Figuren, Waffen und neuen Feinden alles was man braucht.
Gears of War 4 spielt 25 Jahre nach dem dritten Teil. Die Menschheit hat sich wieder gefangen und fängt an, den Planeten Sera erneut zu bevölkern. Einzig das Klima macht Probleme und beschert gefährliche Unwetter - ein Resultat aus dem Kampf gegen die Imulsion. Während die Menschen gelernt haben, sich darauf einzustellen, beginnt ein neuer Feind, der Schwarm, ganze Kolonien zu entführen. JD und seine beiden Freunde Kait und Del müssen nun ihre Lieben beschützen.
Bis zu diesem Punkt ähnelt Gears of War 4 sehr den früheren Spielen - von den Stürmen und neuen Waffen mal abgesehen. Doch nun setzt The Coalition eigene Akzente und grenzt sich somit auch ein wenig von den ersten drei Teilen ab, die noch bei Epic Games entstanden sind.
Robots of War
Bevor man im Spiel auf Marcus trifft oder sich groß mit dem Schwarm anlegen muss, gibt es für das neue Team um JD einen Kampf vor der eigenen Haustür - und zwar mit der COG.
Als die Menschheit am Rande der Zerstörung stand, gewährleistete die COG mit ihrer übervorsorglichen Ministerin Jinn an der Spitze den nötigen Schutz. Sie und ihre Vorgänger haben dafür gesorgt, dass die Bevölkerungsdichte nicht abnimmt und die Gesellschaft in gewisser Weise kindersicher ist. Gefährliche Aufgaben wurden an die humanoiden Roboter DeeBee delegiert, um soziales Verhalten und Sicherheit zu fördern.
Anstatt COG-Trupps zu senden, um die Kolonien vor dem mysteriösen Schwarm zu schützen, schickt Jinn so auch verschiedene DeeBee-Modelle mit neuen Waffen in den Kampf. Warum sollte man schließlich Menschen opfern, wenn Roboter diese Aufgaben übernehmen können? Unter der Annahme dass die Outsider hinter den Angriffen und Entführungen der Kolonisten stecken, weist Jinn ihre DeeBee-Arme an, die Fälle zu untersuchen.
Laut IGN ist Jinn an dieser Stelle gar nicht mal eine unsympathische Gegnerin. Auch wenn sie gewissermaßen ein totalitäres Regime erschaffen hat, machen ihre Motive und ihr Vorgehen nüchtern betrachtet durchaus Sinn. Insofern könnte es sogar durchaus möglich sein, dass Jinn irgendwann im Spielverlauf JD und die Outsider mit ihren DeeBee zur Hilfe eilt. Aber das sind reine Spekulationen.
Im Gegensatz zu früheren Feinden in Gears of War haben die DeeBee eine Persönlichkeit und sind mehr als böse Bestien. Im Kampf weisen sie die Spieler schon einmal darauf hin, das unsoziales Verhalten nicht angemessen sei und man lieber zurück in seine Häuser kehren sollte. Und außerhalb der Kämpfe wirken sie erst recht charmant. In der Kampagne gibt es z.B. eine Szene, wo ein DeeBee aus einem abgestürzten Flugzeug klettert. Bevor der Robotor brennend zu Boden geht, fragt er noch schnell, ob er der Gruppe um JD irgendwie behilflich sein kann. IGN zufolge könne man durchaus Sympathien für die DeeBee hegen.
Abseits ihrer Persönlichkeit sind die DeeBee allerdings anspruchsvolle Gegner. Zum Beispiel gibt es da die Tracker, die ball-artig in die Rücken der Spieler rollen und dort explodieren. Ist man schnell, kann man sie allerdings wegkicken - im Idealfall in Richtung der Feinde. Oder der DR-1, einer der schwereren DeeBee: er hat Düsen an seinen Füßen und kann so in alle Richtungen gleiten. Hat man ihn nahezu zerstört, versucht er in die Nähe von JD und seinem Team zu kommen und explodiert dort. Und übrigens: während bei "normalen" Gegnern wie bislang das Blut spritzt, während man sie mit der Kettensäge bearbeitet, sprudelt bei den DeeBee das Öl und es fliegen Funken. Laut IGN würden sich die DeeBee so gut in das Gears-Universum integrieren - erst recht im Verlauf der Story.
Tomaten, Granaten und Macus Fenix
Einer der Gründe warum das neue Team so gut funktioniert, ist, dass es einerseits einen Bezug zum früheren Delta Squad um Marcus Fenix hat, sich andererseits aber von ihm unterscheidet. JD, Kait und Del wurden zwar dazu ausgebildet Kämpfer zu sein, ihre Fähigkeiten wurden allerdings nie auf die Probe gestellt, denn sie wuchsen allesamt in friedlichen Zeiten auf. Als es dann hart auf hart kommt, braucht der unerfahrene Trupp Hilfe, so dass in den Missionen immer mal wieder unterschiedliche Figuren als vierter Charakter das Trio ergänzen - so auch manchmal JDs Vater, Marcus Fenix.
Während man sich Marcus bislang nur schwer als Zivilist vorstellen konnte, passt seine Einführung in Gears of War 4 wie die Faust aufs Auge. Kurz nachdem man ihm das erste Mal im Spiel begegnet, sucht man Zuflucht in seinem Gewächshaus. Ja, Marcus hat ein Gewächshaus! Wenn die DeeBee durch das Dach stürzen, ist der alte Fenix dann auch gleich in Höchstform: "Scheiße! Die trampeln meine ganzen verf*** Tomaten kaputt!" Marcus ist auch in Gears 4 also noch der Marcus, den wir lieben. Und praktischerweise hat er neben seinen Tomaten auch noch ein paar Granaten gelagert...
Marcus Fenix ist zwar grau geworden, aber sein Verhalten ist noch genauso, wie man in Erinnerung hat. Als JD aber erstmals seit langem wieder das Haus seiner Kindheit betritt, sitzt Marcus im Dunkeln und wartet auf ihn. Was genau vorgefallen ist, lässt sich anfangs nur vermuten, aber das Wiedersehen ist alles andere als warm. Beide kommen nicht wirklich gut miteinander aus, was laut Del schon seit der Kindheit der Fall ist. Hass ist es zwar nicht, aber es gibt auch keine Umarmungen. Der liebende Vater, den man im "Tomorrow"-Trailer (s. oben) gesehen hat, ist Marcus also wohl nicht (mehr). Ihre Beziehung wirft auf jeden Fall Fragen auf und man möchte gerne erfahren, was hier geschehen ist. Und was mit dem Rest des Delta Squads passiert ist.
Neue, glänzende Waffen
Wenn ein Gears-Fan an eine ideale Flinte denkt, kommt einem meistens als erstes die Gnasher in den Sinn. Doch auch die neuen Waffen sind nicht nur effektiv, sie sind auch durchaus erfreulich. Die DeeBee haben ihr eigenes, roboterspezifisches Set, das neue Taktiken ermöglicht.
Zunächst gibt es da die neue Sniper, die Embar. Diese hat kein Fernrohr, weil Roboter so etwas schlichtweg nicht benötigen. Ins Magazin passen drei Kugeln, womit die Embar hier gegenüber der altbekannten Longshot im Vorteil ist. Allerdings scheint sie nicht ganz so viel Schaden zu verursachen, wobei aber ein Kopftreffer nach wie vor den sofortigen Tod des Gegners bedeutet.
Die Enforcer ist ein SMG und hat nicht die Reichweiter der Lancer. Sie eignet sich somit am besten für mittlere Entfernungen. IGN zufolge macht sie durchaus Spaß, allerdings hatte man nicht viel Gelegenheiten sie zu nutzen.
Als drittes komplettiert die Overkill die DeeBee-Waffen. Die Schrotflinte hat lediglich vier Schuss je Magazin, aber jeder davon hat relativ viel Power. Bei der Nutzung unterscheidet sie sich ebenfalls von der Gnasher: Drückt man den Trigger, wird ein Schuss gelöst. Lässt man ihn los, schießt man erneut. So kann man einerseits schnell zwei Schüsse auf einen Gegner loslassen, andererseits kann man mit gedrücktem Trigger den zweiten aber auch für einen anderen Gegner übrig lassen.
Laut IGN passen alle neuen Waffen, einschließlich der bereits in der Beta eingeführten Buzzkill und Dropshot, gut in die Kampagne und den Mehrspielermodus.
Seit der Beta im April hat es übrigens Änderungen in Sachen aktives Nachladen gegeben. Damals konnte man mit dem Active Reload Waffen schnell sehr tödlich machen - egal wie leer (oder beinahe voll) das Magazin auch war. Jetzt gibt es eine Abklingzeit, die all zu schnelles aktives Nachladen verhindert. Wie sich das letztendlich auf die Multiplayer-Balance auswirkt, muss sich noch zeigen. IGN meint allerdings, dass dadurch mehr Taktik ins Spiel kommt.
Scheiße ja
Roboter zersägen, Feinde mit der Overkill erledigen und mit Marcus an der Seite kämpfen: alles fühlt sich laut IGN nach Gears of War an. Im Fazit heißt es: Jede Ergänzung, die The Coalition bislang dem Spiel hinzugefügt hat, ist stimmig und baut das bislang Eingeführte weiter aus. Das neue Sera ist schön und nach alledem was man bislang gesehen hat, freut man sich noch mehr zu entdecken.
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